Aktuelles Archiv
18. Juni 2021
Zum wiederholten Male:
Die Stadtbücherei nach dem Bürgerentscheid
Jetzt ist Sommerpause! Nach zeitraubenden und sehr viel Arbeit fordernden Beratungen haben unnötiger Aktionismus und „Ideensammlungen“ für umfassende Sanierungsmaßnahmen am Büchereigebäude ihr sommerliches Ende gefunden. Nach hektisch eingebrachten Vorlagen der Anträge von SPD/Grüne und der Verwaltung zum Bauausschuss und Sozialausschuss wurden die Tagespunkte „Bücherei“ auf Antrag des Bürgermeisters von der Tagessordnung der gestrigen Sitzung der Stadtvertretung abgesetzt. Den Stadtvertreterinnen und Stadtvertretern blieb somit eine unnötige weil am Ende voraussehbare Debatte erspart. Die offensichtliche Einsicht der Antragsteller, dass nach den Ablehnungen ihrer Anträge in den Ausschüssen auch in der Stadtvertretung Abweisungen zu erwarten wären, führte zur Absetzung. Bei zahlreichen Stadtvertreterinnen und Stadtvertretern war Erleichterung spürbar. Zu hoffen ist auch, dass weitere „Befindlichkeitsscharmützel“ in der Einwohnerfragestunde in dieser Sache unterbleiben und den Sitzungsverlauf in den Gremien künftig nicht mehr belasten.
Zum wiederholten Male: Wie geht es nun weiter?
Die Bücherei wird gemäß dem Ergebnis des Bürgerentscheides so wie in der Vergangenheit am alten Standort in der Schmiedestraße betrieben. Es ist sicherzustellen, dass der Betrieb für Besucher und Personal wie immer schon technisch und gesundheitlich sicher ist. Dem Bauamt sind seit vielen Jahren Mängel am Gebäude bekannt. Schimmelvorkommen ist sofort zu beseitigen. Erforderlichenfalls muss der Haushaltstitel „Unterhaltung des Gebäudes“ verstärkt werden.
Die Fraktionen sind aufgefordert bzw. haben zugesichert, sich Gedanken über eine systemgerechte Zukunft der Bücherei zu machen. Das wird unsere Arbeit in der Sommerpause bestimmen. Über diskutable Ergebnisse werden wir berichten.
Wir wünschen allen Freundinnen und Freunden einen schönen und erholsamen Sommer.
13. Juni 2021
Bücherei-Bürgerentscheid – Wirkung und Folgen
Da ist er wieder – der Schlei-Schnack.
Wie zu erwarten können wir uns an diesem Wochenende nach der Sitzung des Sozialausschusses am „Schlei Schnack“ im heimischen Schlei Boten erfreuen. Was zuvor im Bauausschuss und im Sozialausschuss gelaufen ist, steht nach Ansicht der Verfasserin für Untätigkeit der Politik. Die Unterstellung der Untätigkeit der Politik ist beleidigend und täuscht darüber hinweg, dass mangelhafte, ausgebliebene Recherche und daraus entstandene Voreingenommenheit die Ursache sind.
Dazu angemerkt:
Sei es, wie es ist: Auch mit diesem an manche abstrusen Leserbriefe erinnernden „Schlei Schnack“ kommt der Schlei Bote nicht an den Fakten vorbei: Diese sind:
- Der Bürgerentscheid ist noch nicht rechtskräftig. Darauf wurde in den Sitzungen des Bau- und Sozialausschusses hingewiesen. Die Kommunalaufsicht hat bemerkenswerte Unregelmäßigkeiten im Ablauf des Abstimmungsverfahrens festgestellt und die schon zu einem früheren Zeitpunkt vorgesehene Bestätigung des Ergebnisses blockiert. Es ist Sache der Stadtvertretung, eine Entscheidung am 16.. 6. zu treffen. Ableitungen aus der Abstimmung, die über die Standortfrage hinausgehen, sind für weitere Verpflichtungen nicht zulässig. Die Frage „wie soll es mit der Bücherei nun weitergehen?“ hätte im Verfahren gestellt und beantwortet werden müssen. Das war im Verfahren von den Antragstellern des Begehrens Nr. 1 (alter Standort) offensichtlich nicht gewollt! Das Begehren (Nr. 2) der großen Mehrheit der Stadtpolitik war ein Büchereineubau am Deekelsenplatz, also eine Entscheidung über die Zukunft der Bücherei auf solider Finanzierungsbasis.
- Das Ergebnis des (noch nicht rechtskräftigen) Bürgerentscheides wird von der Politik akzeptiert, die Bücherei verbleibt am alten Standort und wird dort betrieben. Nicht mehr und nicht weniger. Diese Akzeptanz muss selbstverständlich auch von der Gegenseite erwartet werden! Mit dem Bürgerentscheid ist die Standortfrage entschieden. Weitere Ansprüche dürfen aus ihm nicht entwickelt werden.
- Anstehende und künftige Entscheidungen über Betrieb und Unterhalt der Bücherei obliegen der Politik, namentlich dem Sozialausschuss, der für Betrieb und Organisation zuständig ist. Standort- und Bauentscheidungen sind innerhalb von zwei Jahren nach der Rechtskraft des Bürgerentscheides (16. Juni?) unzulässig. Der Entscheid bezieht sich auf den Büchereikomplex, wie er sich am Abstimmungstag darstellte. Der Umfang von Sanierungsmaßnahmen bestimmt sich nach den erkannten Erfordernissen und haushaltswirtschaftlichen Möglichkeiten.
- Die Bindungsfrist des Bürgerentscheides beträgt nach der Gemeindeordnung zwei Jahre. Das hindert nicht nur die Stadt, innerhalb dieses Zeitraums Änderungen am und des Standortes vorzunehmen, sondern begrenzt auch die Wirksamkeit des Entscheides. Dieser ist wie ein Beschluss der Stadtvertretung zu sehen und kann im Laufe von zwei Jahren nur durch einen Bürgerentscheid abgeändert werden. Wie mehrfach eingeworfen, handelt es sich keinesfalls um eine endgültige, sondern um eine zeitlich begrenzt wirkende
- Die Stadtpolitik hat sich jetzt mit den Wirkungen des Bürgerentscheides auseinanderzusetzen. Das Diktat des Verbleibens der Bücherei am Standort Schmiedestraße hindert die Stadtvertretung nicht, ihren mehrheitlich gefassten Beschluss eines Neubaus als beste wirtschaftliche und städtebauliche Lösung im Auge zu behalten. Der Entscheid entbindet sie jedoch nicht von der Verpflichtung, einen in jeder Beziehung sichereren, laufenden Betrieb zu gewährleisten. Das muss mit Rücksicht auf die finanzielle Lage der Stadt aus den zur Verfügung stehenden Mitteln des Haushaltes geschehen. Der Bürgerentscheid gibt hierzu keine Antworten! Er belässt alle aus ihm erwachsenden finanziellen Risiken und Belastungen bei der Stadt.
- Das Bürgerbegehren der Stadtvertretung für einen Neubau war von der Sorge getragen, für diese öffentliche Einrichtung auch unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten eine zukunftssichere Unterkunft zu schaffen. Die Alternative wäre ein nicht endender Sanierungsbedarf in einem maroden Gebäude, ohne dass hier die Bedingungen zur Schaffung des „dritten Ortes“ gegeben wären. Das wollen wir verhindern!
- Der Bürgerentscheid nimmt der Stadtpolitik nicht das Recht, sich weiterhin Gedanken über die Zukunft der Bücherei zu machen. Dabei spielt natürlich ein Neubau an geeigneter Stelle nach wie vor eine Rolle. Die bisherigen Diskussionen haben im Verwaltungsantrag einen Modernisierungs- und Sanierungsbedarf in Höhe von 3.400.000 EURO in „grober Schätzung“ genannt. Die Kostenschätzung für einen Neubau an einem anderen Standort 0 beträgt 2.900.000 EURO! Ist mit diesem Vergleich eine Komplettsanierung, so wie die Verwaltung es vorschlägt, zu verantworten? Die Bücherei bliebe ein Provisorium. Die Komplettsanierung könnte zwar die Förderfähigkeit ergeben, aber nicht das Ziel der Schaffung des „dritten Ortes“.
- Die im Meinungsaustausch vorgebrachten Abbruchgedanken (Ausschussebene!) auch für das Altgebäude und Komplettneubau mögen Betriebswirtschaftler interessant finden. Dieses Vorgehen würde aber nicht das Problem eines Standortes zweiter Klasse lösen. Denn die mit dem Neubau am alten Standort verbundenen, besonderen Schwierigkeiten würden Kosten verursachen, die weit über den Kosten eines Neubaus an einem anderen Standort lägen.
- Fakt ist, dass der Weiterbetrieb der Bücherei in der Schmiedestraße nach politisch unverdächtiger Meinung die Verschwendung von Steuergeldern wäre. Der Bund der Steuerzahler hat in einer besonderen, nicht von amtlicher Seite eingeholten Expertise im Juli 2020 unmissverständlich befunden, dass der kurz zuvor beschlossene Umzug der Bücherei ein „Sieg der Vernunft wäre“. Der Stadt wird in diesem Gutachten empfohlen, sich von der Immobilie in der Schmiedestraße aus wirtschaftlichen Gründen zu trennen.
Fakt ist, dass die Politik verpflichtet ist, mit den Steuergeldern verantwortungsvoll und sorgsam umzugehen. Je nach Kassenlage erfordert dies mehr oder weniger intensives Nachdenken und Planen. Die Kassenlage der Stadt Kappeln ist sehr angespannt, also ist Vor- und Übersicht beim Geldausgeben geboten! Diesem Gebot fühlen wir uns verpflichtet, also nehmen wir uns die Zeit für verantwortungsvolles Planen! Dafür müssen wir unsachliche und unberechtigte Bewertungen und Kommentierungen in Kauf nehmen. Wir nehmen uns aber auch das Recht, Unterstellungen und falsche Behauptungen als solche darzustellen. Jederzeit sind wir gerne bereit, unsere Gedanken mit jedermann freundlich und fair zu erörtern. Wir hoffen, dass unsere Veröffentlichungen dazu beitragen, Sachverhalte umfassend und korrekt zu vermitteln. Natürlich sind sie Ergebnisse politischer Bewertungen und Absichten und werben ohne Anspruch um Unterstützung.
1. Mai 2021
Nach dem Bürgerentscheid „Bücherei“
Abschluss der vorbereitenden Untersuchungen – Fortgang der Stadtsanierung
Mit der Bürgerentscheidung über den Standort der Bücherei können jetzt die vorbereitenden Untersuchungen für die Altstadtsanierung entsprechend dem Städtebauförderungsprogramm abgeschlossen werden. Das bedeutet, dass ab sofort nach deren Ergebnissen Sanierungsmaßnahmen programmgerecht abgewickelt werden können. In einer vorderen Priorität sind die Umgestaltung des Deekelsenplatzes und das Mühlenumfeld platziert. Hinsichtlich seiner Auswirkungen auf die Verkehrsgestaltung im Sanierungsgebiet wird auch das beschlossene Parkdeck hinter dem ZOB eine Rolle spielen. Die Ausführung des vielschichtigen Sanierungsprogrammes wird über lange Zeit viele Kräfte der Politik und insbesondere der Verwaltung außerordentlich binden, so dass vorrangig über die kontinuierliche Einschaltung externer, fachlicher Beratung und steuernder Begleitung entsprechend den Vorgaben der Programmregeln entschieden werden muss.
1. Mai 2021
Nach der Abstimmung
Über die Zukunft der Stadtbücherei
Dazu angemerkt:
Deutlich war das Ergebnis der Abstimmung über das Bürgerbegehren.: Die Bücherei bleibt am alten Standort, ein Neubau wird abgelehnt. § 16 g, Abs. 8, Gemeindeordnung bestimmt, dass der Bürgerentscheid mit Wirkung eines Beschlusses der Stadtvertretung innerhalb von zwei Jahren durch einen Bürgerentscheid oder Übereinkunft mit der Abstimmungsgemeinschaft abgeändert werden kann. Das heißt also: Den Bürgerentscheid als endgültig hinnehmen und das alte Haus sanieren und die Nutzung so belassen wie jetzt oder nach bzw. während der Laufzeit von zwei Jahren eine andere, mehrheitsfähige Zukunftslösung für die Bücherei finden. Es ist nur schwer vorstellbar, dass alle Fraktionsmitglieder der CDU, des SSW, der Grünen und der LWG ihre sorgsam ermittelten und belegten Argumente für einen Neubau der Bücherei am Deekelsenplatz ohne angemessene Alternative vergessen. Oder?
Aufgabe der Stadt ist es jetzt, wie in der Vergangenheit für einen ordnungsgemäßen Betrieb der Bücherei im alten Gebäude zu sorgen. Erschwerend kommt zum Normalbetrieb hinzu, dass die im Abstimmungsverfahren vom Stadtbauamt deutlich gemachten baulichen Schäden am und im Gebäude zumindest soweit behoben werden, dass in puncto Sicherheit und Gesundheit Bedenken ausgeräumt werden können. Bei allen verändernden Maßnahmen müssen die die Stadtvertretung verpflichtenden Grundsätze der Wirtschaftlichkeit beachtet werden. Zu beachten sind in diesem Zusammenhang neben den Vorschriften der Gemeindeordnung auch die kritischen Ausführungen des Bundes der Steuerzahler. Der bestätigt in seiner Stellungnahme den erheblichen Sanierungsaufwand für das alte Gebäude und empfiehlt aus wirtschaftlichen Gründen den Umzug der Bücherei und den Verkauf des alten Hauses. Am Ende sprach er nach der Entscheidung für den Umzug von „einem Sieg der Vernunft“.
Jetzt, da drei Wochen seit der Abstimmung vergangen sind, die Corona-Pandemie den Höhepunkt der dritten Welle erreicht hat und der für Kappeln wirtschaftlich wichtige Sommer mit politischer Sommerpause ins Haus steht, werden Zukunftsgedanken an die Bücherei wahrscheinlich in den Hintergrund rücken. Wir sind gespannt, wie es nach der Sommerpause weitergeht, ggf. mit welchen Überlegungen.
21. April 2021
Wochenmarkt in Kappeln
Neuer Standort des Wochenmarktes am Rathaus
Am 15 .April war erster Markttag in Kappeln auf dem neuen Standort auf dem Großparkplatz am Rathaus. Bauhof und Stadtverwaltung hatten den neuen Standort bestens organisiert. Die Wochenmarkthändler äußerten sich zufrieden über ihre neue Bleibe, die sie jetzt mit ihren Fahrzeugen und Standmöbeln ohne Schwierigkeiten erreichen können. Viel Lob wurde auch von den Besuchern des Marktes erteilt. Die durch den Kopfsteinbelag unebene Fläche wurde von Besuchern mit Rollator und Rollstuhl als nicht so schlimm wie erwartet bewertet.
Mit dem abgeschlossenen Umzug des Wochenmarktes ging die Stadt endlich auf den seit längerem und mehrfach vorgetragenen Wunsch der Händler ein. Die Erschließung und Erreichbarkeit des Deekelsenplatzes waren zunehmend unzureichend. Der Wirtschaftsausschuss hat daraufhin am 24. 3. d J. den Umzug auf den Platz am Rathaus beschlossen.