Aktuelles Archiv
20. September 2020
Bücherei – Dritter Ort
Stellenwert einer modernen Bibliothek – Interessantes Projekt in Sörup
Die Landesbüchereizentale Schleswig-Holstein definiert die Bibliothek der Zukunft nicht nur als Bücherausleihestelle, sondern als „dritten Ort“ für die Bevölkerung. Zitat:
„Sie (die Büchereien) stehen als „Öffentliche Bücherei als Dritter Ort“, sprich als „Wohnzimmer der Stadt“. Alle Büchereikunden sollen sich eingeladen fühlen, sich dort aufzuhalten, miteinander zu kommunizieren, sich fortzubilden und Kontakte zu pflegen“.
Das steht geschrieben in der Stellungnahme der Büchereizentale Schleswig-Holstein zum geplanten Neubau der Bücherei Kappeln am Deekelsenplatz. Die uneingeschränkt positive Bewertung des ersten Planentwurfes war der i-Punkt für die mit großer Mehrheit getroffene Entscheidung der Stadtvertretung, das Projekt so und am Deekelsenplatz durchzuführen.
Zitate:
Das neue Gebäude findet sich in ansprechender Lage ortsmittig am Deekelsenplatz und ist für alle Nutzer und Besucher bequem fußläufig zu erreichen, beide Geschosse sind barrierefrei zugänglich.
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Der vorliegende Entwurf von Frau Schröder besticht durch seine sehr nutzerorientierte klare Raumgliederung und eine durchdacht organisierte Flächenzuweisung in beiden Etagen“.
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In ihrem Entwurf hat Frau Schröder ergänzend eine attraktive Außenfläche mit direkter Anbindung an das Gebäude vorgeschlagen…“. (Frau Schröder ist die Stadtarchitektin der Bauverwaltung Kappeln)..
Wie die heutigen Erwartungen an eine moderne Bibliothek mit Kreativität und Realismus umgesetzt werden können, zeigt sich in der Gemeinde Sörup. Dort wurde in der Bücherei die „Mobile Bibliothek der Dinge“ eingerichtet. Sorgfältig ausgewählte Alltagsgegenstände werden hier ausgeliehen. Dinge, die im Alltag nur einmalig oder selten gebraucht werden. Eine neue Bindungs- und Kontaktebene wurde so geschaffen. Das wird unser Büchereipersonal in Kappeln sicher mit Aufmerksamkeit und Interesse gelesen haben.
18. September 2020
Kein Wohnmobilstellplatz in Olpenitz
Bauausschuss gegen Änderung des Flächennutzungsplanes
Mehrheitlich, auch mit der Stimme der LWG, beschloss der Bauausschuss, den Flächennutzungsplan zugunsten der Ausweisung eines Wohnmobilstellplatzes nicht zu ändern. Im Einklang mit anderen Ausschussmitgliedern wurde der besondere Status von Olpenitzdorf als landschaftliches Idyll betont. Diesen Status gelte es zu erhalten und zu fördern. Eine weitere touristische Zentrierung mit damit verbundenen Verkehrsproblemen müsse verhindert werden.
Die LWG wird sich auch in der Sitzung der Stadtvertretung, wo dieser Sachverhalt zur Entscheidung ansteht, gegen einen Wohnmobilstellplatz in Olpenitz aussprechen. Wir hoffen, dass sich dann wie im Bauausschuss eine Mehrheit für die Ablehnung ergibt. Im Zusammenhang mit dem beantragten Wohnmobilplatz hat sich die Fraktion aufgrund uns erreichter Eingaben und eigener Erkenntnisse mit der Gesamtsituation des Ortes befasst. Insbesondere die Nachbarschaft zur noch wachsenden Ostseeresidenz (ORO) verlangt besondere Aufmerksamkeit der Politik. Zunehmende Besucherströme, verbunden mit einer schon unerträglichen innerörtlichen Verkehrsbelastung zeigen Belastungsgrenzen auf, die nicht überschritten werden dürfen, um den Charakter des Dorfes zu erhalten. Diese von der Corona-Pandemie geprägte, besondere Fremdenverkehrssaison hat überaus deutlich gemacht, wo die Grenzen für Tourismus in Olpenitzdorf gesteckt werden müssen. Das muss rechtzeitig, d. h. jetzt, geschehen! Die LWG-Fraktion wird dieses Thema in den Vordergrund ihrer Arbeit rücken.
17. September 2020
Notwendiges Angebot?
Fahrradboxen, Schließfächer und Anlehnbügel
Über 50.000 € für 6 Fahrradboxen, 13 Schließfächer für Fahrradgepäck (und anderes?) und 20 Anlehnbügel Das steht bzw. stand auf den Tagesordnungen des Bauausschusses, des Wirtschaftsausschusses, des Hauptausschusses und der Stadtvertretung. Was wohl am Ende beschlossen wird? Auch wenn ein Zuschuss von 45 % in Aussicht gestellt wird, bleibt das „für einen Probeversuch“ – so Teil der Erklärung – eine teure Sache.
Der Bauausschuss tagte am 14. 9. und schlug sich in die Büsche. Er drückte sich vor einer Entscheidung und verwies auf den Wirtschaftsausschuss, der zwei Tage später zusammenkam. Dieser beschloss mit 6 : 4 Stimmen den vorgenannten Sachverhalt. LWG und CDU stimmten mit fast gleichlautenden Argumenten dagegen Es wurde in Frage gestellt, dass bei einem saisonalen Aufkommen von nicht selten über 100 Fahrrädern im Hafen ein Boxenangebot von 6 Exemplaren überhaupt irgendeine Wirkung zeigen könnte. Da drei dieser Boxen auch noch im „Obergeschoss“ des containerähnlichen Behältnisses von ca. 2,50 m Höhe angeordnet sind, was sicher nicht selten besondere Fertigkeiten der Benutzung erfordert, dürfte vorprogrammiert sein, dass es bei der beschriebenen Fahrradfülle zum „Schlangestehen und zu Drängeleii“ kommen könnte, wenn Bedarf erkannt wird.. Dieser Sommer hat es mehr als deutlich gemacht, dass das Fahrradfahren in der Region zu einem beliebten Fortbewegungsmittel geworden ist. Da braucht es keine besondere Werbung für das Radfahren, das ist hinreichend bekannt. Auch Fahrradboxen als „Versuch“ ist kein Argument. Um die von den Befürwortern erwartete Nachfrage zu decken, müssten wahrscheinlich über 50 Boxen am Hafen aufgestellt werden. Die Kosten lägen bei über 150.000 €. Als Standort wurde eine freie Fläche südlich des Hafenbüros ausgeguckt. Wohlgemerkt für 6 Fahrradboxen und 13 Schließfächer und 20 Bügel. Kein überzeugendes Argument ist der Hinweis auf sehr teure E-Bikes (4.000 € wurden genannt). Wer so ein wertvolles Fahrrad fährt, hat zumeist eine Versicherung für ein paar Euro jährlich, zumindest wäre es ihm zuzumuten.
Die Schließfächer wiederum sind sinnvoll. Sie sind räumlich besser auf kleinerer Standfläche unterzubringen und treffen den wahren Bedarf, wenn sie nicht zu kompliziert nutzbar sind. Sinnvoll sind auch Anlehnbügel, die gerne benutzt werden. Der Leser möge sich eine Fahrradboxen-„siedlung“ mit 50 Exemplaren an der Kailinie des Hafens am Hafenbüro vorstellen. Eine dunkle Wand von 25 m Breite und 2,50 m Höhe dürfte den Blick auf den hoffentlich bald neuen Heringszaun und vorbei fahrende Boote verwehren. Hinzu kommen die Schließfächer, die blickschonend unmittelbar an der Wand de3s Hafenbüros angebracht bzw. aufgestellt werden sollten. Auf Fahrradboxen sollte also auch aus Gestaltungsgründen verzichtet werden. Anlehnbügel und ordentliche Fahrradschlösser tun es auch!
16. September 2020
… im Keller der Bücherei
Konspirativ in Kappeln?
Angemerkt
Auf der letzten Sitzung des Bauausschusses am 14. 9. kam eingangs heraus, dass eine Personengruppe sich Zugang zu den Kellerräumen der Stadtbücherei ohne Genehmigung des Bürgermeisters als Hausherrn verschafft hatte. Das an sich würde keiner lauten Erwähnung bedürfen, wäre der Keller aus Gefahrengründen von der Eigentümerin, der Stadt Kappeln, nicht gesperrt worden. „Zutritt verboten“ ist am Kellereingang geschildert. Aber was kümmerte das Verbot diesen Personenkreis? Offensichtlich gar nichts.. Nun kann man ja vermuten, was diese Personengruppe Interessantes im Büchereikeller entdecken wollte. Es fällt nicht schwer, einen Zusammenhang zu den viel diskutierten Umzugsplänen der Bücherei zu finden. Wir wissen aus vielen Berichten, dass der Keller erhebliche statische Mängel und Schimmelbefall aufweist. Die Kellerdecke ist mit ca. 40 Baustützen gegen Einsturz abgesichert. Da mussten sich die ungebetenen „Besucher“ sicher im Gänsemarsch durch den Stützenwald bewegen. Ob sie wohl Schutzhelme trugen?
Vielleicht werden wir ja auf die eine oder andere Art (Presse? Ausrufe auf dem Wochenmarkt?) Näheres über diesen unkonventionellen Vorgang erfahren. Leider wurden in der Sitzung des Bauausschusses „entgegen dem viel strapazierten Gebot der sog. Transparenz“ die Namen der Kellerbesucher nicht genannt. Sonst hätten wir die Möglichkeit, sie zu Sinn und Zweck ihres Eindringens in gesperrte Räume zu fragen. Sie waren ungebetene Gäste! Uns liegen Informationen vor, dass zu dem Personenkreis auch der Bürgervorsteher der Stadt Kappeln gehörte. Ein Vertreter der LWG konnte ihn unmittelbar auf der Sitzung des Bauausschusses nach seiner Teilnahme befragen. „Er solle das ggf. erklären!“ Sein vielsagender Kommentar: „Kein Kommentar“. Er blieb eine Erklärung schuldig! Soviel zur Transparenz, wie sie oft vom Bürgervorsteher eingefordert wird.
Wir gehen davon aus, dass die Namen der ungebetenen Besucher dem Bürgermeister und seiner Verwaltung bekannt sind. Der Hausherr wird darüber nachzudenken haben, ob das unerlaubte Eindringen in den aus Sicherheitsgründen gesperrten Büchereikeller widerspruchslos hingenommen werden kann. Es ist davon auszugehen, dass dieser Vorgang den Hauptausschuss und die Stadtvertretung erreicht hat und diese Gremien sich damit befassen werden.
15. September 2020
Parkdecks in Kappeln?
Parkpaletten an der B 203 sollen Verkehrsbelastung der Innenstadt verringern
Die Stadtvertretung beschloss am 24. August d. J. auf Antrag der LWG-Fraktion den Prüfauftrag für den Bau einer 2-geschossigen Parkpalette an der B 203 auf dem Parkplatz hinter dem ZOB und die direkte Verbindung dieses Platzes mit der zum Westen anschließenden Parkfläche. Bereits am 28. 8. fand eine Arbeitssitzung von Verwaltung, Politik und Fachleuten statt. Vereinbart wurde, dass zu Mitte Oktober erste fachliche Erkenntnisse vorgetragen werden. Im Mittelpunkt der Überlegungen steht die Befreiung der Innenstadt von überflüssigem KFZ-Verkehr. Dazu gehören der rotierende Parkplatzsuchverkehr und der zunehmend ungeordnet verlaufende Lieferverkehr. Das Anwohnerparken wird ebenfalls in die Betrachtungen einfließen. Für sinnvoll (aber möglich?) wird eine Verbindung der Parkplätze an der B 203 gehalten. Gerade der Platz in Höhe der Tankstelle kann aktuell nur unübersichtlich über die Innenstadt erreicht werden. Das also soll jetzt zielorientiert geprüft werden! Seit längerer Zeit geisterte dieses Thema mehr oder weniger sporadisch in Politik und Verwaltung herum, ohne dass es je zu einer ernsthaften Vertiefung kam. Die LWG hat jetzt „auf den letzten Drücker“ mit ihrem Initiativantrag das Verfahren in Gang gesetzt