LWG, CDU, Grüne und SSW dafür – SPD dagegen
Mit überzeugender Mehrheit (18 : 7) beschloss die Stadtvertretung gestern am Standort „Querstrasse/Deekelsenplatz“ auf dem Parkplatz einen Neubau für die Stadtbücherei zu errichten. Das Projekt soll umgehend als Abschluss der vorbereitenden Untersuchungen dokumentiert werden. So werden die Voraussetzungen für eine Förderung im Rahmen der Altstadtsanierung geschaffen. Bund, Land und die Stadt Kappeln würden sich mit je einem Drittel an den Projektkosten beteiligen. Im Zusammenhang mit dem Neubau soll der gesamte Deekelsenplatz für eine Neugestaltung geplant und in das Projekt einbezogen werden. Allein die SPD-Fraktion stimmte gegen diesen Beschlussvorschlag, bot allerdings keine Alternative für einen Standort. So war nicht erkennbar, was die SPD-Vertreter eigentlich wollen, während die anderen Fraktionen „klare Kante“ zeigten!
Eine ungewohnt große Anzahl Einwohnerinnen und Einwohner war erschienen und verteilte sich nach Corona-Regeln in der Maschinenhalle. Offensichtlich hatte der Tagesordnungspunkt „Bücherei“ das Interesse geweckt. In der Einwohnerfragestunde allerdings wurden nur wenige Fragen gestellt. In den Antworten wurde zumeist auf den zu erwartenden Vortrag der Stadtarchitektin. Silva Schröder, verwiesen. Diese beeindruckte die Stadtvertreter/innen und auch viele Gäste mit einer engagierten und fachlich überzeugenden Vorstellung des Projektes. Der Applaus für ihre Rede war der Beweis. Sie zeigte in knapper, aber anschaulicher Form den Werdegang bis zur heutigen Sitzung auf. Von ersten Gedanken vor ca. vier Jahren, über die Feststellung baulicher Mängel am Altgebäude, gescheiterten Mietverhandlungen für die Stadtpassage bis zur Erkenntnis, auf eigenem Grund und Boden und in eigener Regie einen Neubau am Deekelsenplatz auf dem Parkplatz zu errichten, wurde den Mandatsträgern und den Besuchern der problembehaftete Weg aufgezeigt und in den einzelnen Phasen erläutert. Silva Schröder stellte ihren Gedankenentwurf des möglichen Gebäudes vor und bot weitreichende Information für jedermann an. Den Kostenrahmen für den Neubau könne man allenfalls nach den vom Statistischen Bundesamt indizierten Kosten schätzen (Volumen x Grundpreis). Nach diesen Schätzwerten wären Baukosten für das Gebäude in Höhe von ca. 1,85 Mio. € zu erwarten (Volumen : 3500 cbm; Grundpreis: 530 €/cbm). Hinzu kämen Nebenkosten. Sie wies auf die mögliche, attraktive Förderung mit 2/3 hin und schloss ihre Ausführungen mit der eindringlichen Bitte an die Stadtvertetung, dem Projekt zuzustimmen, damit die Existenz der Stadtbücherei als moderne und anforderungsgerecht Einrichtung für die Zukunft gesichert ist.
In der sachlichen Diskussion bezogen die Fraktionen der LWG, SPD, CDU, Grüne und SSW Stellung zum Projekt. Auf die geschlossene Ablehnung der SPD-Fraktion ohne Nennung einer Alternative für einen Standort sei an dieser Stelle noch einmal eingegangen. Am 24. Juni hatte die SPD dem Standort „Deekelsenplatz“ noch zugestimmt. Erstaunlich diese ziellose Vorgehensweise. Die Redner der anderen Fraktionen zeigten sich sehr zufrieden und erleichtert mit der Standortwahl und dem Neubau der Bücherei. Sie betonten die Bedeutung der Bücherei für die Bürgergesellschaft, Gäste, Schulen und Kinder. Unwidersprochene Wortbeiträge aus der Vertretung wiesen darauf hin, dass die Ablehnung den endgültigen Verzicht auf eine Bücherei in unserer Stadt zur Folge hätte. Ein anderer Standort stünde, wie vielfach erklärt, nicht zur Verfügung. Die Büchereileiterin, Kerstin Rosinke, hatte zuvor aus fachlicher Sicht den Aufgaben- und Kompetenzbereich der Bücherei engagiert dargestellt. Sie und ihre Mitarbeiterinnen sehen dem Neubauvorhaben mit großer Freude entgegen.
In der Einwohnerfragestunde hatte die Bürgerin, Sigrid Lorenzen, ihre Ankündigung eines Bürgerbegehrens GEGEN das Neubauvorhaben der Bücherei am Deekelsenplatz mitgeteilt. Wir werden an anderer Stelle darauf eingehen.
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